Das Untersuchungsgebiet von der SALAM-Initiative umfasst das Gebiet von Israel und Jordanien sowie die palästinensischen Gebiete, einschließlich des Gazastreifens.
Das Gebiet ist durch extreme Wasserknappheit aufgrund der semiariden klimatischen Bedingungen, der begrenzten Wasserverfügbarkeit und des ständig wachsenden Wasserbedarfs gekennzeichnet. (Grund-)Wasserverschmutzung, insbesondere durch unbehandeltes Abwasser, sowie ineffiziente Wassernutzung und unzureichend integriertes Management tragen zur weiteren Verschlechterung der Wasserversorgungssituation bei.
Das untersuchte jordanische Gebiet erstreckt sich von der syrischen Grenze im Norden bis zum Roten Meer im Süden. Die größeren Siedlungen liegen entlang der Kämme der Gebirgskämme. Im Westen, von Süden nach Norden, liegen die Städte Hebron, Jerusalem, Ramallah und Nablus, im Osten die Städte Madabah, Amman, Salt und Irbid. Die größte Stadt im Jordantal selbst ist Jericho, die etwas nördlicher liegt, nicht weit vom Toten Meer entfernt. Dieses Tal hat ein enormes Potenzial für die landwirtschaftliche Entwicklung, da es aufgrund des Sonnenlichts und der Temperaturen in vielerlei Hinsicht einem natürlichen Gewächshaus ähnelt. Der begrenzende Faktor ist jedoch die Wasserknappheit, die nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch den Tourismus und die industrielle Entwicklung einschränkt.
Charakteristisch für die klimatischen Verhältnisse ist die extrem hohe zeitliche und räumliche Variabilität der verfügbaren Wasserressourcen (Niederschlag, Grundwasserneubildung, Hochwasserabfluss, Frühjahrsabfluss) und die zeitlich gegenläufige Dynamik der Wassernachfrage, d.h. in Zeiten höchster Nachfrage herrscht das niedrigste Wasserdargebot vor, was zu extremen Engpässen in der Wasserversorgung führt. Um das Angebot an die Nachfrage anzupassen, sind an die regionalen Gegebenheiten angepasste Wassertechnologien und Bewirtschaftungskonzepte notwendig. Aufgrund ihrer hohen Speicherkapazität und ihrer Schutzfunktion gegen Verdunstung und Verschmutzung spielen die regionalen Aquifere eine sehr wichtige Rolle. Das notwendige gemeinsame Wassermanagement von Israel, Palästina und Jordanien wird durch die angespannte politische Situation einerseits und die komplexen hydrogeologischen Systeme in Verbindung mit einer extrem hohen Systemdynamik andererseits erheblich erschwert.