WP 2.0 (Systemverwaltung & optimaler Betrieb) ist für die mehrkriterielle Systemverwaltung und die Integration der Ergebnisse aus WP 2.1 und WP 2.2 verantwortlich. Für das optimale Mehrzweckmanagement des See Genezareth sollen konkrete Werkzeuge und innovative Managementstrategien entwickelt und validiert werden. Der Schwerpunkt liegt auf der Sicherung der Wasserversorgung und der Nahrungsmittelproduktion auch während extremer Trockenzeiten (Klimawandel), der Sanierung des Unteren Jordans und der Wasserkrafterzeugung.
WP 2.1 (Nutzung von Abwasser und Grundwasser) entwickelt ein konzeptionelles Modell für die Wiederverwendung von gereinigten Abwässern im unteren Jordantal (LJV), die aus Wasserimporten in die städtischen Zentren in den Berggebieten stammen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der konjunkturellen Nutzung von gereinigtem Abwasser und brackigem Grundwasser im Jordantal, um die Ausweitung der Landwirtschaft zu erleichtern, den Salzgehalt des Bodens zu kontrollieren und die nachhaltige Nutzung und Sanierung der alluvialen Grundwasserressourcen sicherzustellen. Dabei sollte die direkte Nutzung des behandelten Abwassers, die Mischung mit Brackwasser zur Senkung des Salzgehalts vor der Bewässerung sowie die kontrollierte Grundwasserneubildung in Betracht gezogen werden. In diesem Zusammenhang sollte auch die Bereitstellung von gereinigtem Abwasser als Beitrag zur Stabilisierung des Wasserspiegels des Toten Meeres untersucht werden. Ein weiterer Aspekt, der Aufmerksamkeit erfordert, ist die potentielle Erzeugung von Wasserkraft durch Ausnutzung der Höhendifferenz von mehr als 1.000 m zwischen den Berggebieten und dem Tal während des Transfers des gereinigten Abwassers. Die großmaßstäbliche Planung der Managed Aquifer Recharge (MAR) wird durch konzeptionelle hydrogeologische Modellierung unterstützt, wobei Satellitenbilder sowie Schlüsselergebnisse aus Feldstudien im LJV im Rahmen der früheren SMART-Projekte verwendet werden. Insbesondere für die Ausweitung der Bewässerungslandwirtschaft und den Abwassertransfer in das Jordantal sollen Planungs- und Managementvarianten entwickelt und Empfehlungen für deren Umsetzung ausgesprochen werden.
WP 2.2 (Süßwasserspeicherung in Aquifersystemen) wird die Machbarkeit der Speicherung von Süßwasser aus der Entsalzung in Aquifersystemen in Israel, Palästina und Jordanien mit Hilfe von Grundwassermodellierung untersucht und Managementstrategien entwickelt, um der Übernutzung von Grundwassersystemen entgegenzuwirken, wobei auch Wasserreserven für ausgedehnte Dürreperioden geschaffen werden sollen. Zu diesem Zweck sollen Prinzip- und Wasserhaushaltsmodelle entwickelt werden, die die Nutzung von Aquiferen räumlich und zeitlich simulieren und Daten zur Untersuchung des Managements des regionalen Wasserressourcensystems liefern, erweitert um jene Elemente, die für die Umsetzung der SALAM-WPOs erforderlich sind.